Digitalisierung von Informationsströmen und Freigabeprozessen

Wie lässt sich eine durchgängige Virtualisierung der Informationsströme von der Konstruktion bis hin zur Fertigung und Montage realisieren?

Welche Möglichkeiten ergeben sich durch die virtuelle Unterstützung von Freigabeprozessen?

Wie gelingt es das Know-How der Mitarbeitenden beim Aufbau der digitalen Informationsketten gezielt einzubeziehen?

WOLL Maschinenbau durch Virtualisierung von Prozessdaten auf dem Weg zur digitalen Transformation

WOLL Maschinenbau ist spezialisiert auf die Realisierung von Sonderlösungen in den Bereichen Montageautomation sowie der Prozess- und Schweißtechnik. Für seine Kunden aus den Branchen Automotive, General Industry, Pharma sowie der Medizin- und Lebensmitteltechnik liefert das Unternehmen weltweit maßgeschneiderte Anlagen und Automatisierungslösungen. Um weiterhin für hohe Qualität und Zuverlässigkeit zu stehen, entwickelt WOLL Maschinenbau in ViSAAR seine internen Prozesse auf innovative Weise weiter.

Im Zuge der Digitalisierung sehen sich viele Industrieunternehmen wie auch WOLL Maschinenbau zum aktuellen Zeitpunkt mit den unterschiedlichsten Medienbrüchen konfrontiert. Insbesondere in den Wertschöpfungsprozessen produzierender KMU kommt es dabei zu einer inkonsistenten Erzeugung und Weitergabe der benötigten Prozessdaten. Virtuelle Konstruktionsdaten, Zeichnungen, Stücklisten etc. durchlaufen die unterschiedlichen Stufen der Produktionsprozesse zumeist immer noch in Papierform. Die physische Erstellung und Aktualisierung der Dokumente bringen dabei einen hohen zeitlichen Aufwand mit sich. Zudem verhindert die notwendige Bereitstellung der Produktionsdaten in Form von Projektordnern eine effiziente als auch zeit- und ortsunabhängige Zusammenarbeit der Prozessmitarbeitenden.

Um mehr Transparenz in der Produktion zu schaffen, konzentriert WOLL Maschinenbau sich im Forschungsprojekt ViSAAR auf eine konsequente und frühzeitige Virtualisierung seiner Prozessdaten. Dies soll zur Optimierung der Fertigungsprozesse beitragen, Durchlaufzeiten reduzieren und gleichzeitig zu einer nachhaltigen Entlastung der Mitarbeitenden beitragen.

Konzeptionierungsphase
75%
Testphase der Anwendungen
0%
Reviewphase /Anpassung durch Feedback
0%
Implementierungsphase
25%

Eingesetzte Technologien und Abläufe

Die Entwicklung der Softwaremodule erfolgt bei WOLL Maschinenbau in interdisziplinären Entwicklerteams. Diese arbeiten, begleitet vom Zentrum für Mechatronik und Automatisierungstechnik (ZeMA) sowie dem ISO Institut für Sozialforschung und Sozialwirtschaft e.V., nach der SCRUM Methode. Je nach Entwicklungsabschnitt werden die Entwicklungsteams gezielt um weitere Teilnehmer:innen skaliert um hierdurch das Prozesswissen der Mitarbeitenden in die Digitalisierung der Informationsströme  einfließen lassen zu können. Die ersten Entwicklungssprints umfassen eine umfängliche Prozessvisualisierung sowie die Offenlegung relevanter Entscheidungs- und Freigabepunkte. Die Zusammenarbeit sowie die Dokumentation erfolgen auf Miro Boards. Auf dieser Grundlage wurden erste Module für die Stücklistenimports programmiert. Zum aktuellen Zeitpunkt werden die digitalisierten Informationsmodule in die Testumgebung des ERP-Systems ODION bei WOLL integriert. Darauf aufbauend sollen weitere Anforderungen an die softwarebegleitenden Schnittstellen abgeleitet werden, um so ein virtuelles Entwicklungssystem bei WOLL aufzubauen. Um die Daten in der Praxis nutzen zu können, wird gemeinsam mit dem ZeMA ein Pilotarbeitsplatz für die rein digitale Fertigungssteuerung entwickelt (Digitale Prozessleitwarte).

Die Virtualisierung der Informationsströme und Freigabeprozesse hat zur Folge, dass die Ablaufprozesse der Mitarbeitenden losgelöst von physischen Datenträgern und Dokumentationen erfolgen kann. Die Mitarbeitenden in der Produktion können zeit- und ortsunabhängig auf digitale Zeichnungen, Stücklisten und Arbeitsanweisungen zugreifen und haben zu jeder Zeit den aktuellen Zeichnungsstand zu ihrer Verfügung. Prozesse wie Fehlerkorrektur, Nachpflege und Zeichnungsänderungen können on Demand durchgeführt werden, hierdurch entfallen umständliche Aktualisierungstätigkeiten für die Mitarbeitenden. Durch den konsistent durchgängige Datenfluss wird die Produktion bei WOLL zudem noch stärken in die Lage versetzt, frühzeitig auf die Auftragsplanung zuzugreifen um hierdurch die mittelfristige Produktionsplanung zu optimieren.
Bei diesem Schritt der digitalen Transformation ist es für WOLL Maschinenbau besonders wichtig, dass alle beteiligten Mitarbeitenden sowie das Management ein gemeinsames Verständnis für diesen Prozess teilen und über die Entwicklungsschritte stets informiert sind.

Erwartete Verbesserung des Arbeitsablaufs für die anwendenden Mitarbeitenden

Ansprechpartner in den Unternehmen

Bei Rückfragen rund um das Projekt ViSAAR und weitere Informationen zu dem Praxistest wenden Sie sich bitte an Herrn Matthias Recktenwald, Woll Maschinenbau GmbH, oder Herrn Dominik Kuhn, Zentrum für Mechatronik und Automatisierung – ZeMA.

Dominik Kuhn

d.kuhn@zema.de

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